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Schulleben und besondere Angebote

Neben dem Unterricht gestalten wir mit unseren Schüler*innen ein vielfältiges Schulleben. Zudem bieten wir zusätzliche therapeutische und pädagogische Unterstützungen an.

Unterstützte Kommunikation

Viele Schüler*innen können sich mit Worten nicht oder nur schlecht verständlich machen. Deshalb wenden wir Methoden der so genannten Unterstützten Kommunikation an. Wir verständigen uns mit Mimik, Gesten und Gebärden, benutzen Fotos, Piktogramme und Symbole und setzen moderne Technologie ein, z.B. elektronische Kommunikationsmittel. In diesem Bereich berät uns eine ausgebildete Kommunikations-Pädagogin.

Berufsorientierung

In den Klassen des Sekundarbereichs II werden die Schüler*innen mit allen Aspekten des Arbeitslebens vertraut gemacht. Drei Praktika in verschiedenen Bereichen der Rotenburger Werke oder in anderen Einrichtungen und Betrieben gehören zur Berufsorientierung dazu.

Unsere Schüler*innen werden durch die Schule mit Unterstützung der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit eng bei der Findung eines Berufes oder einer anderen Beschäftigung nach der Schulzeit begleitet und unterstützt.

Kirchliches Leben

Die Lindenschule ist eng in die Angebote des kirchlichen Lebens der Rotenburger Werke eingebunden. Die Kinder und Jugendlichen sind eingeladen, an gemeinsamen Gottesdiensten und Andachten zu Beginn und Ende des Schuljahres sowie zu besonderen Anlässen (z.B. Weihnachten) teilzunehmen. Tradition hat auch der Konfirmationsunterricht in der Lindenschule, der jedes Jahr in einem schönen Konfirmationsgottesdienst mündet.

Sportfreundliche Schule

Bewegung macht Spaß und bringt Erfolge. Deshalb sind Sport und Bewegung zentrale Elemente unserer Pädagogik. Wir sind ausgezeichnet als sportfreundliche Schule und richten – im jährlichen Wechsel mit der Schule an Boerns Soll in Buchholz – den Sportivationstag aus.

Mit unserer Fußballmannschaft, für die es eine wöchentlich stattfindende AG gibt, nehmen wir an zahlreichen Turnieren befreundeter Schulen teil und sind auch selbst Ausrichter von Turnieren. So kommen wir viel herum und machen es den Gegnern auf dem Spielfeld wahrhaft nicht leicht.

Der Höhepunkt am Ende eines jeden Schuljahres ist das Landesfinale von "Jugend trainiert für Paralympics" in Barsinghausen. Als Landessieger qualifiziert man sich für das Bundesfinale in Berlin, an dem dann im September die Sieger aus jedem Bundesland an drei Spieltagen den Deutschen Schulmeistertitel ausspielen. Nachdem die Lindenschule 2016 erstmalig daran teilnehmen durfte (und den 7. Platz holte) durften wir in den Jahren 2022 und 2023 zweimal in Folge nach Berlin fahren, als Spielgemeinschaft mit der Schule an Boerns Soll aus Buchholz. Beide Male erreichten wir einen hervorragenden Platz 4! Neben den sportlichen Erfolgen konnten die Schüler hierbei natürlich auch andere Erfahrungen mitnehmen (z.B. Freundschaften mit Teilnehmern anderer Schulen, Sightseeing mit geschichtlichem Hintergrund der Stadt Berlin, selbständige Verantwortung organisatorischer Abläufe etc.).

Einen Einblick zum Bundesfinale bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=vqQ2migkMOo

Lindenschule und IGS Rotenburg gemeinsam auf Schneesport-Exkursion

Ein besonderes Highlight im Schuljahr ist unsere regelmäßige Ski-Freizeit, die einmal jährlich stattfindet. 2023 konnten wir dies zum ersten Mal gemeinsam mit einer großen Gruppe Schülerinnen und Schüler aus der IGS Rotenburg realisieren.

Hier ein Bericht über die Ski-Freizeit 2023:

„Das Miteinander hat von Anfang an super funktioniert“, schwärmt Peter Schlake, Sportlehrer der Rotenburger Werke, der mit 28 Schülern und vier Kollegen aus Lindenschule und IGS Rotenburg im März eine gemeinsame Skifahrt in die Tiroler Alpen erlebt hat. „Es war die erste inklusive Wintersport-Exkursion, an der Schüler mit und ohne Beeinträchtigung teilgenommen haben“, stellt der Sport-Enthusiast fest. „Der Kollege Bruno Gärtner von der IGS hat die gemeinsame Aktion beider Schulen angeregt, und die hat bestens funktioniert.“ So haben sich für acht Tage 32 Schnee-Begeisterte auf die lange Busreise nach Seefeld in Tirol gemacht. „Wir waren in einem Hotel für Schul- und Jugendreisen untergebracht und haben uns wirklich jeden Tag dem Skilaufen gewidmet“, erzählt der Diplomsportlehrer.

Bruno Gärtner aus der IGS lobt: „Das Besondere an dieser Fahrt war die ausgesprochen positiv wirkende Gruppendynamik, die jahrgangs- und schulübergreifend durch gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung geprägt war. Grund wird die neuartige Gruppenkonstellation in ungewohnter Umgebung gewesen sein“, vermutet Gärtner, „dadurch trug die Skifahrt eindeutig zur Verbesserung der Sozialkompetenzen bei.“

Der IGS-Lehrer beschreibt weiter: „Das Gleiten auf Schnee und Eis stellt für Lernende durchaus völlig neuartige Bewegungserfahrungen dar. Die einen hatten bisher nicht die Möglichkeit, diese Wintersportart kennenzulernen. Die anderen haben sich riesig gefreut, endlich wieder nach der Pandemie an einer Skifahrt teilnehmen zu können, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.“

Die Teilnehmenden, die sich für die Skifahrt angemeldet hatten, waren auf unterschiedlichem Level. „Von Anfängern bis zu den Könnern waren alle dabei. Je nach Erfahrung haben wir die Schüler in Gruppen eingeteilt, sodass sie ihrem Leistungsniveau entsprechend üben konnten“, berichtet Peter Schlake. Alle haben ihr Lehrerteam mit rasantem Lerntempo beeindruckt. So meisterten einige bereits nach wenigen Tagen steile Abfahrten in paralleler Skistellung.

Das Tagesprogramm war eng gestrickt. Peter Schlake: „Wir haben jeden Morgen zeitig gefrühstückt, sind pünktlich um acht zum Skigebiet aufgebrochen und dann die Hänge bis zur Mittagspause ununterbrochen rauf- und runtergesaust. Auf der Hütte in ca. 2000 m Höhe wurde das selbst geschmierte Lunchpaket mit Blick auf das Alpenpanorama verspeist. Allein dieser Ausblick stellte einen Höhepunkt für alle dar. Nach der Stärkung wurden die Ski wieder angeschnallt. Das war wirklich ein intensives Training“, gibt der 60-jährige Sportlehrer zu. „Natürlich gab es auch Freizeit, aber die war knapp bemessen. Wenn du den ganzen Tag Ski läufst, bist du am Abend wirklich müde“. Trotzdem haben sich die Schüler abends oft getroffen, Musik gehört und Gesellschaftsspiele gespielt.

Peter Schlake ist auch im Nachhinein noch beeindruckt: „Der Schnee hatte in diesem Jahr spezielle Eigenschaften, weil wir tagsüber in den unteren Lagen Plustemperaturen hatten. Das macht den Schnee mitunter sulzig, also oben weich und unten gefroren. Unsere Schüler sind damit toll umgegangen.“

Peter Schlake wirkt nachdenklich: „Natürlich spielt der Klimawandel in dieser Region eine sichtbare Rolle. Wer weiß, wie lange man dort in den Bergen noch Skilaufen kann? Seefeld liegt immerhin auf einem Hochplateau und gilt als schneesicher. Während unserer Fahrt hatten wir sogar dreimal Neuschnee und somit gute Bedingungen. Solange es noch funktioniert, werden wir solche Schneesport-Exkursionen wiederholen.“

Schulband

„ChaosBänd“ – die Schulband der Lindenschule. Uns gibt es schon seit über zehn Jahren und der Name ist Programm. Fünf bis acht Schüler*innen rocken die Schule bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit. Wir treffen uns einmal in der Woche zum Proben und spielen Coverversionen von bekannten Stücken. Manchmal schreiben wir auch eigene Songs. 

Zurzeit besteht die Band aus fünf Schüler*innen, die Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard spielen. Wer bei uns mitmachen möchte, sollte etwas Rhythmusgefühl und vor allem Spaß an der Musik mitbringen. Wir arbeiten nach dem Konzept „Band ohne Noten“. 

Die einzelnen Lieder werden von den Schüler*innen vorgeschlagen, um danach gemeinsam mit der Gruppe zu beraten, wie sich ein Stück für die Schulband umsetzen lässt. Die Schüler*innen lernen dabei, ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und erfahren Selbstvertrauen, wenn ein neues eingeübtes Stück mit der Zeit immer besser präsentiert wird.

Gerade bei Auftritten, die regelmäßig bei Schulfeiern oder manchmal auch bei auswärtigen Schulen stattfinden, können die Schüler*innen ihr Selbstbewusstsein weiter stärken, wenn sie nach einem gelungenen Auftritt den Applaus des Publikums ernten.

Bei den Proben lernen die Schüler*innen, Verantwortung für Ihre Rolle innerhalb der Band zu übernehmen.

Schulchor "Singende Hände"

Wir sind die "Singenden Hände“, der Gebärdenchor der Lindenschule.

Mit fast 30 Schüler*innen aus verschiedenen Jahrgangsstufen haben wir großen Spaß am Singen und Bewegen. Zu deutscher Popmusik bewegen wir unsere Hände und performen das Lied ebenfalls mit dem ganzen Körper. Meistens treten wir bei Schulveranstaltungen auf, doch manchmal werden wir auch von anderen gebucht.

Jede*r ist bei uns willkommen! Vielleicht sehen wir dich schon bald in unserer Mitte.

ETEP - Entwicklungstherapie und Entwicklungspädagogik

In unserer Schule werden vermehrt Schüler*innen unterrichtet, die einen besonderen Unterstützungsbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung aufweisen. Um dafür gut gerüstet zu sein, haben 15 Kolleg*innen (Lehrer*innen und Pädagogische  Mitarbeiter*innen in unterrichtsbegleitender Funktion) von Mai 2015 bis März 2016 eine Ausbildung zum ETEP-Pädagogen gemacht.

ETEP bietet eine Sammlung aufeinander aufbauender Ziele aus den Bereichen Verhalten, Sozialisation, Kommunikation und Kognition. Mit deren Hilfe ist es möglich, das Verhalten von Schüler*innen genau zu beobachten und den nächstmöglichen Entwicklungsschritt festzulegen. Beim Erreichen dieser Ziele helfen verschiedene Techniken, die ebenfalls während der Ausbildung erlernt wurden.

Wir nehmen regelmäßig an Regionalkonferenzen teil. Im Jahr 2018 haben wir in der Lindenschule einen Erfahrungsaustausch organisiert, zu dem Kolleg*innen aus ganz Niedersachen gekommen sind.

ETEP ist als Fachkonferenz an der Lindenschule etabliert.

ProDeMa

Die Abkürzung ProDeMa steht für „Professionelles Deeskalationsmanagement“. Alle Mitarbeiter*innen der Lindenschule erhalten eine umfangreiche Fortbildung, in der sie geschult werden, mit den teilweise stark herausfordernden Verhaltensweisen der Schüler*innen professionell umzugehen.

Drei Mitarbeiterinnen der Lindenschule gehören zudem zum ProDeMa-Ausbildungsteam der Rotenburger Werke. Sie haben, neben der Qualifikation zur Deeskalationstrainerin für Menschen mit Behinderung, auch die Zusatzqualifikation für Kinder und Jugendliche. Sie stehen dem Kollegium bei Bedarf beratend und unterstützend zur Seite, sowohl präventiv als auch in Akutsituationen.